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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.
Pflanzenfamilie: Ericaceae (Heidekrautgewächse)
Art | Vaccinium uliginosum |
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Verbreitung | circumpolar (biolflor.de 2011)
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Verbreitungskarte |
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Höhenverbreitung | vom Tiefland bis in die subalpine Stufe (Jäger 2011) |
Natürlicher Standort | nährstoffarme Moore und Moorwälder (Schwerpunktvorkommen), Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen (Hauptvorkommen), Hochstaudenfluren und Gebüsche der Gebirge (Hauptvorkommen) (floraweb.de 2011); auf lichtreichen bis beschatteten, feuchten bis frischen, kalk- und nährstoffarmen, sauren, humosen Standorten, vor allem in Randwäldern der Moore, in Borstgrasrasen bei Findlingen, an Wegböschungen (Sebald et al.)
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Mykorrhizierung | Erikoide Mykorrhiza (Harley & Harley 1987a, 1987b, Treu et al. 1996) |
Beschreibung der Pflanze | Halb- oder Zwergstrauch mit unterirdisch kriechenden Trieben, bis 60 (80) cm hoch, ausladend beastet, Blätter sommergrün, bis 2 cm lang und über 1 cm breit, ganzrandig, zT mit Knorpelrand, kahl, oberseits bläulichgrün, unterseits graugrün, kurz gestielt, Blüten zu 2-3, traubig, am Ende seitenständiger Triebe, 3-10 mm lang gestielt, weiß bis rötlich, hängend, Kelch mit 4-5 stumpf dreieckigen Zipfeln, Krone länglich-eifg, 4-6 mm lang, Staubfäden kahl, Frucht 6-8 mm groß, blau, weißlich bereift, süß mit leicht bitterem Geschmack (Sebald et al.) |
Lebensform | sommergrün, Chamaephyt (floraweb.de 2011); Hemiphanerophyt (biolflor.de 2011)
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Lebensdauer | ausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011)
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Samenbank | kurzfristig persistent, transient (leda-traitbase.org 2012)
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Blütezeit | Mai-Juli (biolflor.de 2011); Mai (Sebald et al.)
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Bestäubung durch | Insekten (floraweb.de 2011); Selbst (biolflor.de 2011)
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Kompatibilität | Selbstkompatibel, Selbstinkompatibel (Inzuchtdepression) (biolflor.de 2011)
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Blütenbiologie | alle Blüten zwittrig (hermaphroditisch), Blüten erst männlich, dann weiblich, Überlappung unklar (leicht proterandrisch) (biolflor.de 2011)
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Ploidie | 2n=48 (floraweb.de 2011, Hügin 2009)
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Frucht | Beere (biolflor.de 2011)
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Samenreife | August-Oktober (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012); Anfang August (Sebald et al.)
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Samengröße | 1,4 x 0,5 x 0,4 mm (biolflor.de 2011)
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Samengewicht | 0,3 mg (biolflor.de 2011)
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Samenmorphologie | keine Angabe |
Samenausbreitung | generativ und vegetativ (biolflor.de 2012); Naturverjüngung und Fernausbreitung geht schleppend vor sich (Sebald et al.)
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Reproduktion | Anhaftung, Ameisen (floraweb.de 2011); Vögel (Sebald et al.)
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Gefährdung | keine Angabe |
Rote Liste Deutschland | ungefährdet (floraweb.de 2011)
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Gefährdungsursachen | globale Erwärmung könnte sich negativ auf die Art auswirken, da das Auftreten von V. uliginosum von zu hohen Sommertemperaturen negativ beeinflusst wird (USDA Forest Service, Eastern Region 2002) |
Pflegemaßnahmen | keine Angabe |
Schutzstatus | nicht besonders geschützt (floraweb.de 2011)
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Verantwortlichkeit | Deutschland hat keine besondere Verantwortlichkeit (Korneck et al. 1996, floraweb.de 2011)
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Sonstiges | die Differenzierung in die tetraploide V. uliginosum s.str. und die diploide V. gaultherioides, die in den höheren Lagen vorkommt (Schwarzwald ab ca. 1350 m, Sebald et al.), ist auf Artrang relativ neu und daher nicht in allen Quellen vollzogen |
Art | Vaccinium uliginosum |
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Kultur | aufwändig |
Wasserbedarf | feuchte bis nasse Bedingungen (PFAF 2012) |
Nässeempfindlichkeit | keine Angabe |
Dürreempfindlichkeit | keine Angabe |
pH-Spezifik | saurer, auch sehr saurer Boden, kalkfrei, pH 4,5 - 6, darüber Chlorosegefahr (PFAF 2012); saurer Boden (Cheers 2003, Brickell 2000, Angaben jeweiles nur zur Gattung); empfindlich gegenüber geringsten Kalkmengen (Bärtels 1991, Angaben nur zur Gattung) |
Substratspezifik | Moorbeetpflanze (PFAF 2012, gartendatenbank.de 2012); Erde mit Humusanteil (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); torfiger, sandiger Boden (Brickell 2000, Angaben nur zur Gattung); sandig-humoser Boden oder Moorboden (Bärtels 1991, Angaben nur zur Gattung) |
Nährstoffbedarf | keine Angabe |
Nährstoffempfindlichkeit | keine Angabe |
Temperaturansprüche | extrem winterhart (Zone 2) (PFAF 2012) |
Lichtbedarf | Sonne (besserer Fruchtansatz) oder Halbschatten (PFAF 2012); bevorzugt Schatten (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); volle Sonne oder Halbschatten (Brickell 2000, Angaben nur zur Gattung) |
Schädlingsprobleme | Phytophthora-Wurzelhalsfäule (Brickell 2000, Angaben nur zur Gattung) |
Vermehrung durch | Aussaat im Spätwinter unter Glas, kalkfreies Substrat, Samen leicht abdecken, ältere Samen bis zu 3 Monate kalt stratifizieren, besser frische Samen verwenden, bei 5 cm Größe pikieren, im ersten Winter unter Glas halten, erst nach dem letzten Frost auspflanzen, halbreife Stecklinge im August, Absenker dauern 18 Monate, Teilung im Herbst oder Frühjahr (PFAF 2012); Stecklinge oder Absenker im Spätsommer, Aussaat in Töpfe in Kalten Kasten im Herbst (Brickell 2000, Angaben nur zur Gattung) |
Keimungsansprüche | keine Angabe |
Keimungszeit | ältere Samen bis zu 3 Monate kalt stratifizieren (PFAF 2012) |
Hybridisiert mit | keine Angabe |
Kritische Lebensphasen | empfindlich gegenüber Störungen im Wurzelbereich (PFAF 2012) |
Sonstiges | Die Früchte gelten bei übermäßigem Verzehr als giftverdächtig, in Korea werde sie jedoch unter anderem zu Sirup, Saft und Gelee industriell verarbeitet (Bärtels 1991); die Vergiftung geht womöglich auf einen Pilz zurück, aus Blättern und getrockneten Früchten kann Tee bereitet werden (PFAF 2012) |
Botanischer Garten der Technischen Universität Dresden | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-DR-010003 | 1 | 1994 | Sachsen, Mittl. Erzgebirge | ||
DE-0-DR-001178 | 1 | 1989 | Sachsen, Mittl. Erzgebirge |