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Klimawandel oder extreme Armut - viele gegenwärtige Entwicklungen stellen die Weltgemeinschaft vor Herausforderungen. Sie alle werfen eine Frage auf: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York verabschiedete im September 2015 die Nachhaltigen Entwicklungsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs). Die 17 Ziele skizzieren eine weltweite Agenda, um den Planeten mit seiner biologischen Vielfalt zu schützen. Armut und Hunger zu reduzieren, Gesundheit zu verbessern, Gelichberechtigung zu ermöglichen und vieles mehr. Weltweit arbeiten zahlreich Akteure und Akteurinnen an der Umsetzung dieser Ziele, sie es für wirksamen Klimaschutz und Klimaanpassung, für den Schutz natürlicher Ressourcen als menschlicher Lebensgrundlage oder für nachhaltige Produktions- und Konsummuster. Schon heute gibt es zukunftsweisende Lösungstrategien und erprobte Handlungsansätze für eine gesellschaftlich-ökologische Transformation.
Echte Fortschritte werden nur möglich sein, wenn weltweit eine hochwertige Bildung (SDG 4) ermöglicht wird. Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzt Menschen in die Lage, ihr eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen zu betrachten und verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft zu treffen. Erfolgreiche BNE schafft Situationen, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, Werte und Haltungen zu hinterfragen und sich aktiv in Gestaltungsprozesse einzubringen.
"Bildung für nachhaltige Entwicklung zählt (...) zu den herausragenden Aufgaben Botanischer Gärten" (Verband Botanischer Gärten 2011)
Fast jeder Botanische Garten in Deutschland bietet Führungen, Kurse, Seminare oder Workshops rund um das Thema pflanzliche Vielfalt an. Bundesweit nehmen tausende von Menschen aller Altersstufen an diesen Programmen teil. Die Angebote an den Botanischen Gärten reichen von Führungen für Senioren und Seniorinnen bis hin zu Veranstaltungen speziell für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und aus allen Schultypen oder für Kitagruppen. Die Gäste forschen, lernen und diskutieren in "Botanikschulen", "Grünen Schulen", "Grünen Klassenzimmern" und ähnlichen Einrichtungen, die es mittlerweile in den meisten deutschen Botanischen Gärten gibt.
Außerschulischen und informellen Lernstandorten kommt in dem Konzept BNE eine zentrale Stellung zu. Der Pflanzenreichtum, das Fachwissen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ihre Bildungsexpertise machen die Botanischen Gärten zu geeigneten Lernorten rund um die Nachhaltigkeitsdiskussion, insbesondere zur Pflanzenwelt, zu deren Gefährdung und zur Erhaltung der pflanzlichen Biodiversität. Die Pflanzensammlungen in Botanischen Gärten können dabei weit mehr als biologische Zusammenhänge verdeutlichen: Sie haben direkten Bezug zum Alltag der Gäste und können in Bildungsveranstaltungen Ausgangspunkt und Vehikel sein für die politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen des Schlüsselthemas "Erhaltung und Nutzung von pflanzlicher Biodiversität".
Die AG Bildung bündelt und kommuniziert bundesweit die Erfahrungen Botanischer Gärten in Fortbildungen, Tagungen, Projekten und Publikationen.
Insbesondere drittmittelgeförderte Projekte stützen die Entwicklung der klassischen Umweltbildungsangebote an den Gärten hin zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
In den Jahren 2008/ 2009 beschäftigte sich ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit "Innovativen Bildungsangeboten an Zoos, Botanischen Gärten und Freilichtmuseen". Die Studie beschreibt das Potential der Gärten als Lernorte und insbesondere auch deren Angebote im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung resp. des Globalen Lernens.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte drei Kooperationsprojekte zur Qualitätsentwicklung der außerschulischen, non-formalen und informellen Bildung an Botanischen Gärten:
Für ihre Projekte erhielt die Arbeitsgruppe mehrfach Auszeichnungen, darunter das Siegel der UN-Dekade Biologische Vielfalt oder die Anerkennung als Neztwerk des UNESCO-Weltaktionsprogramms 2018/2019.
Eine Vertreterin der AG Bildung ist Mitglied im Fachforum non-formales und informelles Lernen /Jugend des BMBF zur Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms BNE (2015-2019) und des UNESCO-Programms "Education for Sustainable Development 2030 - towards achieving the SDGs".