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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.
Pflanzenfamilie: Rubiaceae (Rötegewächse)
Art | Galium pumilum |
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Verbreitung | BY, BW, TH, NS, RP, SL, NRW, HE,
SN, ST, BB, MV (Jäger 2017)
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Verbreitungskarte | |
Höhenverbreitung | |
Natürlicher Standort | Silikat-Magerrasen und –weiden,
Gebüsch, Wälder (Oberdorfer 2001);
Magerwiesen, -weiden, subalpine
Rasen, Trocken-, Halbtrockenrasen,
magere Laubmisch und Kiefernwälder,
Waldränder (Jäger 2016)
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Mykorrhizierung | unbekannt, wahrscheinlich arbuskuläre
Mykorrhiza (Wang & Qui 2006)
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Beschreibung der Pflanze | Pflanzenhöhe (10-)15-30(-70) cm,
Pflanze locker rasig, ohne zahlreiche
nicht blühende Triebe, Stängel glatt,
aufrecht, wenig rau, am Grund nie rot,
mit langen Internodien, erst oben ästig,
Blätter schmal lanzettlich, zu 7-8 im
Wirtel, sichelförmig, matt,
Blütendurchmesser 2,5-4 mm, weiß, in
schmal pyramidalen Blütenständen,
Blütenstiele 1-1,5 mm lang (Floraweb
2021); mittlere Stängelglieder
verlängert, 2-8 cm lang (Jäger 2017);
Verwechslungsmöglichkeit mit Galium
anisophyllon, diese jedoch dichtrasig
wachsend, mittlere Stängelglieder
kurz, 1-3 cm lang, Blütenstand schirmförmig, Ø Krone 3-4 mm, Alpen,
Alpenvorland (Jäger 2017)
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Lebensform | Hemikryptophyt (Jäger 2016)
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Lebensdauer | ausdauernd (Jäger 2016, Jäger 2017); 3
bis 5 Jahre (Ehrendorfer 1953)
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Samenbank | kurzlebige Samenbank, weniger als 1 Jahr (G. pumilum, Thompson et al. 1997) |
Blütezeit | Juni bis August (Jäger 2017); gelangt
oft erst im dritten Jahr zur Blüte (Jäger
2016)
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Bestäubung durch | Insektenbestäubung (Fliegen, Bienen )
(Oberdorfer 2001); Vormännlichkeit,
Insektenbestäubung (Käfer, Fliegen)
(Jäger 2016); Selbstbestäubung
(Floraweb 2021)
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Kompatibilität | fast vollständig selbststeril (Jäger
2016); selbstinkompatibel (Samuel et
al. 1990)
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Blütenbiologie | |
Ploidie | |
Frucht | Teilfrucht 1,3-1,5(1,8) mm hoch, ±
glatt, grob ledrig-runzelig oder
schwach rund-papillös (Jäger 2016);
Frucht rund, glatt bis papillös
(Floraweb 2021)
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Samenreife | |
Samengröße | |
Samengewicht | Tausendkorngewicht 0,250 g (WIPs-DE)
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Samenmorphologie | |
Samenausbreitung | Verdauungs-, Klettausbreitung (Jäger
2017); Windausbreitung (Floraweb
2021); Stoß-, Klebausbreitung, mit
Grasansaaten, auch manchmal durch
den Menschen in Magerrasen
verschleppt (Jäger 2016); endozoochore Verdauungsausbreitung, im
Kot von Hirschen, Rindern (MüllerSchneider 1948)
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Reproduktion | |
Gefährdung | Vorwarnliste (Metzing et al. 2018)
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Rote Liste Deutschland | |
Gefährdungsursachen | Düngung, Eutrophierung (Jäger 2016)
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Pflegemaßnahmen | |
Schutzstatus | |
Verantwortlichkeit | besonders hohe Verantwortlichkeit
(Metzing et al. 2018)
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Sonstiges | innerhalb der G. pusillum-Gruppe bildet Galium pumilum zusammen mit G. austriacum die G. pumilum-Untergruppe,
ökotypische Differenzierung: behaarte und frühblühende Populationen vor allem auf trockenen, sonnigen Standorten der
Kollinstufe, spätblühende, kahlstängelige Populationen auf feuchteren, schattigen Standorten der Montanstufe in
Österreich (Jäger 2016); Pflanzen auf Silikatgestein im Gegensatz zu Nicht-Silikatgestein: geringere Pflanzenhöhe, kürzere
Internodien, weniger verzweigte Blütenstände, breitere Blätter, Stängel am unteren Bereich mehr behaart, Blattrand nicht
so derb (Štěpánková 1997)
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Art | Galium pumilum |
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Kultur | |
Wasserbedarf | Trockenheits- bis Frischezeiger
(Ellenberg et al. 1992); mäßig frisch
bis wechselfeucht oder trocken,
Nässeempfindlich (Oberdorfer 2001) |
Nässeempfindlichkeit | |
Dürreempfindlichkeit | |
pH-Spezifik | Säure- bis Mäßigsäurezeiger
(Ellenberg et al. 1992); mäßig sauer,
Versauerungszeiger, basenreich,
kalkarm (Oberdorfer 2001) |
Substratspezifik | modrig-humose, oft sandige
Lehmböden (Oberdorfer 2001); selten
auch in mit Feinerde angereicherte
Kalkfelsspalten oder Silikatgestein,
geröllreiche Kreidesandsteinfluren, auf
Muschelkalkbänken, Ranker, auf
Mineralböden über neutralen bis mäßig
sauren kristallinen Gesteinen,
versauerte Braunerden über Kalk
(Jäger 2016) |
Nährstoffbedarf | Stickstoffarmut zeigend (Ellenberg et
al. 1992, Jäger 2016);
Magerkeitszeiger (Jäger 2016) |
Nährstoffempfindlichkeit | Düngerempfindlich (Oberdorfer 2001) |
Temperaturansprüche | Mäßigwärmezeiger (Ellenberg et al.
1992) |
Lichtbedarf | Halblichtpflanze (Ellenberg et al.
1992); Licht-, Halbschattenpflanze
(Oberdorfer 2001); Lichtzeigerpflanze,
lichtliebend, auch halbschattenverträglich (Oberdorfer 1990, Jäger
2016) |
Schädlingsprobleme | |
Vermehrung durch | generativ siehe Keimungsansprüche
oder vegetativ über flach unterirdische,
zumeist fadendünne und mittellange
(5-15 cm) Ausläufer (Jäger 2016) |
Keimungsansprüche | keimt im zeitigen bis ins mittlere
Frühjahr, teilweise auch im mittleren
Herbst (Jäger 2016); Photoperiode
(Tag/Nacht) 14/10 h, 22/14 °C,
Keimrate 96,7 %, GA3 (250mg/l)
Gabe beim Ansatz, Lichtkeimer
(WIPs-De ) |
Keimungszeit | t´50-Wert: 10 Tage (WIPs-DE) |
Hybridisiert mit | G. pumilum x G. valdepilosum (Hand
et al. 2020)
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Kritische Lebensphasen | |
Sonstiges |
Botanischer Garten der Universität Potsdam | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-1-POTSD-2002-0227 | 1 | 2002 | Deutschland, Brandenburg, LK Oberspreewald-Lausitz | ||
DE-1-POTSD-2020-0696 | 1 | 2020 | Brandenburg, LK Dahme-Spreewald |
Steckbrief Galium pumilum