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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Eriophorum gracile
(Zierliches Wollgras)

Pflanzenfamilie: Cyperaceae (Sauergrasgewächse)

Biologie

ArtEriophorum gracile
VerbreitungBY, BW, RP, NW, NI, TH, ST, BB, SH (Jäger 2017)
Verbreitungskarte
Höhenverbreitung
Natürlicher Standortin Schlenken und Schwingrasen von Grundwasser- (v.a. Verlandungs-, Quell-, Durchströmungsmoore) oder Übergangsmooren (Kapfer & Poschlod 1997, Wagner & Wagner 2010)
Mykorrhizierungunbekannt, Cyperaceae nicht mykorrhiziert (Gardes & Dahlberg 1996, Decker et al. 2006)
Beschreibung der PflanzePflanzenhöhe 15-50(-70) cm, mit langen Ausläufern, Stängel schwach 3- kantig, glatt, Blätter nahezu flach, 2(-4) mm breit, obere Stängelblätter mit nur kurzer, 3-kantiger Blattspreite, Blattscheiden nicht aufgeblasen, 2-4(- 5) nahezu sitzende oder bis 5 cm lang gestielte Ährchen, Ährchenstiele rau, dicht mit Borsten besetzt (Floraweb 2020); Verwechslungsgefahr mit E. latifolium, diese mit 4-12 Ährchen (Jäger 2017); Verwechslungsmöglichkeit mit schmalblättrigen Formen von E. angustifolium (Stöhr 2006)
LebensformGeophyt (Ellenberg et al. 1992); Helophyt (Jäger 2017)
Lebensdauerausdauernd (Jäger 2017)
Samenbankkurzlebige Samenbank, unter 1 Jahr (Thompson et al. 1997); nicht in Samenbank gefunden (van der Valk & Verhoeven 1988)
BlütezeitMai bis Juni (Jäger 2017)
Bestäubung durchWindbestäubung, Vorweiblichkeit (Jäger 2017)
Kompatibilitätselbstkompatibel (Cyperaceae, East 1940); wahrscheinlich selbstkompatibel (Decker et al. 2006)
Blütenbiologie
Ploidie
Frucht Karyopse, spindelförmig, seitlich zusammengedrückt, dorsale Seite leicht dachartig, ventral flach, 3,2-3,5 x 1,3-1,5 mm, Oberfläche glatt, leicht glänzend, gelblich-braun (Bojnanský & Fargašová 2007)
Samenreife
Samengröße
Samengewichtdurchschnittlich 4,3 keimfähige Samen pro Pflanze (Barr 1996); Tausendkorngewicht 0,5680 g (Török et al. 2013); 0,312 g (RBG KEW 2020); 0,227 g (WIPS-De)
Samenmorphologie
SamenausbreitungWind- und Wasserausbreitung (Decker et al. 2006)
Reproduktion
Gefährdungvom Aussterben bedroht (Metzing et al. 2018)
Rote Liste Deutschland
GefährdungsursachenEntwässerung, Hochwasserschutzmaßnahmen (Tieferlegung von Bächen und Flüssen innerhalb von Mooren und deren Wassereinzugsgebiet), Brachfallen von Streuwiesen (Wagner & Wagner 2010); Versauerung von Mooren (Hájek et al. 2005); Nährstoffeinträge (direkt oder atmosphärische Deposition) (Wagner & Wagner 2010)
Pflegemaßnahmen
Schutzstatus
Verantwortlichkeithohe Verantwortlichkeit (Metzing et al. 2018)
Sonstiges

 

Kulturansprüche

Art Eriophorum gracile
Kultur
Wasserbedarf nass oder flach überschwemmt (Oberdorfer 1990); Nässezeiger (Ellenberg et al. 1992)
Nässeempfindlichkeit
Dürreempfindlichkeit
pH-Spezifik mäßig sauer (Oberdorfer 1990); Säurebis Mäßigsäurezeiger (Ellenberg et al. 1992); schwach sauer bis neutral (Kapfer & Poschlod 1997); pH 5,2-7,5 (Wagner & Wagner 2010); pH 6,2 (Gunnarsson et al. 2000); pHMW 5,7 pHMin 4,5 pHMax 7,4 (Gignac et al. 2004)
Substratspezifik Torfböden (Oberdorfer 1990)
Nährstoffbedarf nährstoffarm (Oberdorfer 1990); oligobis mesotroph (Kapfer & Poschlod 1997, Wagner & Wagner 2010)
Nährstoffempfindlichkeit
Temperaturansprüche Kühl- bis Mäßigwärmezeiger (Ellenberg et al. 1992); mittlere Jahrestemperatur: 0,7±3,1 °C (Gignac et al. 2004)
Lichtbedarf Lichtpflanze (Ellenberg et al. 1992, Gignac et al. 2004)
Schädlingsprobleme unbekannt, Blattläuse, Grasminiermottenlarven auf Blättern und Stängel, Rundstirnmottenlarven fressen Samen (Phillips 1954)
Vermehrung durch E. gracile vermehrt sich vorwiegend vegetativ über Rhizome, generative Vermehrung möglich (Decker et al. 2006)
Keimungsansprüche Keimung: später Sommer bis früher Herbst (Muller 1978); Photoperiode (Tag/Nacht) 14/10 h, 26/18 °C, Keimrate 89 %, auf Filterpapier, Lichtkeimer (WIPS-De)
Keimungszeit In vitro: 42 Tage (RBG KEW 2020); t´50-Wert: 18 Tage (WIPS-De)
Hybridisiert mit wahrscheinlich selten, da sich E. gracile vorwiegend vegetativ vermehrt (Decker et al. 2006)
Kritische Lebensphasen
Sonstiges

 

 

Haltende Gärten / Einrichtungen


Botanischer Garten der Universität Potsdam
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-1-POTSD-2020-0853 2 2020 Brandenburg, LK Uckermark

 

Botanischer Garten der Universität Tübingen
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-TUEB-12486 1 2019 Baden-Württemberg, Landkreis Ravensburg, Isny im Allgäu, Hengelesweiher

 

Axel Schönhofer
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
k.A. 1 2010 Bayern, Ammersee

 

 

Zusatzinformationen

Steckbrief Eriophorum gracile