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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.


Dianthus carthusianorum
(Karthäuser-Nelke)

Pflanzenfamilie: Caryophyllaceae (Nelkengewächse)

Biologie

ArtDianthus carthusianorum
VerbreitungEuropa (floraweb.de 2011)
Verbreitungskartekeine Angabe
HöhenverbreitungEbene bis Gebirge, Jura bis 1012 m (Oberdorfer 1990); überwiegend im Mittelgebirge, im Flachland selten (LLUR 2008); Ebene bis alpine Stufe (Hegi 1979)
Natürlicher StandortTrocken- und Halbtrockenrasen (Hauptvorkommen), Staudensäume trockenwarmer Standorte (Nebenvorkommen) (floraweb.de 2011); auf warmen, trockenen, basen-, meist kalkreichen, (mäßig sauren bis) neutral-milden, humosen, lockeren, steinigen, auch reinen Sandböden oder ± sandigen Lehm- und Lößböden (Oberdorfer 1990)
Mykorrhizierungkeine Mykorrhizierung (Harley & Harley 1987a, 1987b)
Beschreibung der Pflanze15-70 cm hoch,kahl, Blütentrieb mit 4-6 Internodien, unverzweigt, Stengelblätter lineal, 20-65 mm lang, und 0,5-2 mm breit, am Grunde zu einer gemeinsamen ca. 10-15 mm langen Scheide verwachsen, Blüten bis zu 10 in kopfigen Dichasien, selten auch einzeln, Hochblätter wie die Laubblätter schmal, Kelchschuppen kürzer als die Blüten, hellbraun, trockenhäutig, plötzlich in eine Granne verschmälert, Kelch röhrig, 14-20 cm lang, dunkelpurpurn bis braun, Kelchzähne dreieckig, Blütenblätter dunkelrot, mit dunkleren Adern, Platte 6-12 mm lang, am Rand gezähnt (Sebald et al.); mit Pfahlwurzel (Hegi 1979)
LebensformChamaephyt (floraweb.de 2011); teilimmergrüner Halbrosetten-Hemikryptophyt (Jäger 2011)
Lebensdauerausdauernd (plurienn-pollakanth) (biolflor.de 2011)
Samenbanktransient (BioPop, zit. nach bayernflora.de 2012)
BlütezeitJuni-September (biolflor.de 2011)
Bestäubung durchInsekten (floraweb.de 2011); Tagfalter (Sebald et al., Bloch et al. 2006)
Kompatibilitätselbstkompatibel (biolflor.de 2011)
BlütenbiologieIn der Regel hermaphroditisch, selten gynomonözisch, selten gynodiözisch (biolflor.de 2011); protandrisch (Duwe 2010); Tagfalterblume (Oberdorfer 1990)
PloidieDiploid, 2n=30 (biolflor.de 2011, Oberdorfer 1990)
FruchtKapsel (biolflor.de 2011); 33 (5-73) Samen pro Kapsel (Koch 2011)
SamenreifeMai-November (BioPop nach Bayernflora)
Samengröße2,3 x 1,9 x 0,2 mm (biolflor.de 2011)
Samengewicht1,0 mg (biolflor.de 2011)
SamenmorphologieSame, nicht heteromoprh (biolflor.de 2011)
SamenausbreitungWind (floraweb.de 2011)
Reproduktiongenerativ und vegetativ (biolflor.de 2011)
Gefährdungkeine Angabe
Rote Liste Deutschlandbundesweit ungefährdet, aber in den meisten Bundesländern gefährdet (floraweb.de 2011)
GefährdungsursachenStickstoffeintrag, Nutzungsaufgabe, Nutzungsintensivierung (Benkert & Klemm 1993, Korneck et al. 1996); Fehlen geeigneter Trockenrasenhabitate (LLUR 2008)
PflegemaßnahmenArt verträgt Mähen ab Mitte August, auch extensive Beweidung, ist aber empfindlich gegen Brennen (Sebald et al.)
Schutzstatusbesonders geschützt (floraweb.de 2011)
VerantwortlichkeitDeutschland hat keine besondere Verantwortlichkeit (Ludwig et al. 2007, floraweb.de 2011)
Sonstigesauch kleine Populationen sind nicht genetisch verarmt (Deutschland: Brandenburg) (Duwe 2010)

 

Kulturansprüche

Art Dianthus carthusianorum
Kultur einfach
Wasserbedarf trockene Lage (Jelitto 1990); trocken (LLUR 2008)
Nässeempfindlichkeit durchlässiger Boden wird benötigt (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung)
Dürreempfindlichkeit Trockenstress in der Jugendentwicklung verzögert die Blütenbildung (Duwe 2010)
pH-Spezifik kalkhaltiger Boden (Jelitto 1990); mäßig kalkreiche flachgründige Böden (LLUR 2008)
Substratspezifik Felsschutt (LLUR 2008); normaler Gartenboden (BG Potsdam: M. Burkart)
Nährstoffbedarf kommt an sehr nährstoffarmen Standorten vor (LLUR 2008)
Nährstoffempfindlichkeitkeine Angabe
Temperaturansprüche voll frosthart bis - 15°C (Brickell 2000); winterfest (Cheers 2003); wärmeliebend (LLUR 2008)
Lichtbedarf sonnig (Jelitto 1990); sonnig bis leicht schattig, wärmeliebend (LLUR 2008)
Schädlingsprobleme Blattläuse und Schnecken, Rost kann Blätter und Stängel schädigen, Virenkrankheiten und Fusarium-Welke werden durch Blattläuse übertragen (Brickell 2000, Angaben nur zur Gattung)
Vermehrung durch Ableger im Sommer (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); Samen und Ableger junger Rosetten (LLUR 2008); Samen (BG Potsdam: M. Burkart)
Keimungsansprüche Lichtkeimer, Samen locker aussäen und nur leicht andrücken (LLUR 2008); keimte besser auf saurerem Oberboden als auf weniger saurem Unterboden (Koch 2011)
Keimungszeit keine Angabe
Hybridisiert mit D. arenaria, armeria, deltoides, superbus, sylvestris, seguieri (Köhlein 1990)
Kritische Lebensphasen keine Angabe
Sonstiges Schutz vor starkem Wind (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); macht im Garten wenig Schwierigkeiten, wenn an trockenem, sonnigen Platz mit kalkhaltigem Boden (Köhlein 1990); war Blume des Jahres 1989

 

Haltende Gärten / Einrichtungen

Botanischer Garten der Johannes Gutenberg Universität Mainz
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-MJG-198224360 2 1982 Rheinland-Pfalz, Mainz, NSG Mainzer Sand

 

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-B-2060101 2 2001 Berlin-Zehlendorf, Hirschberg
DE-0-B-2406584 2 1984 Baden-Württemberg, Schwäbische Alb

 

Ökologisch-Botanischer Garten der Universität Bayreuth
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
DE-0-BAYRT-040549 1 2004 Bayern, Bamberg, Pettstadt

 

Schutzgarten Kapenmühle im Biosphärenreservat Mittelelbe
IPEN Level Zugang Herkunft Wiederans. Web
k.A. 2 2001 Sachsen-Anhalt, Elbaue Lödderitz, Erdbeergrund Sachsen-Anhalt, Wulfener Bruch, Olberg

 

 

Wiederansiedlung

Eine Ersatzpflanzung von 46 Jungpflanzen für ein durch Straßenbau zerstörtes Vorkommen wurde im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durch D. Lauterbach mit aus autochthonen Wildsamen gezogenem Material aus dem BG Potsdam im Herbst 2011 durchgeführt (BG Potsdam: M. Burkart).