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Hier finden Sie Erhaltungskulturen von mehr als 600 Arten in über 3.000 Akzessionen. Zu den 113 fett gedruckten Arten informieren wir ausführlich über Biologie, Kulturansprüche, haltende Gärten/Einrichtungen und Wiederansiedlungen.
Pflanzenfamilie: Apiacaceae (Doldenblütler)
Art | Apium graveolens subsp. graveolens |
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Verbreitung | Europa, West-Asien (floraweb.de 2011); mediterran-atlantische Art (Jahn et al. 2009) |
Verbreitungskarte | global: Meusel et al. 1978, online unter www2.biologie.uni-halle.de/bot/boga/ex_situ/apium_graveolens.html |
Höhenverbreitung | Tief- und Hügelland (Oberdorfer 1990) |
Natürlicher Standort | Salzpflanzenfluren (Hauptvorkommen) (floraweb.de 2011); auf offenen, feuchten, nassen, nährstoffeichen, kalk- oder salzhaltigen Schlammböden, licht- und wärmeliebend (Oderdorfer 1990); salzhaltige feuchte Stellen am Meeresstrand, Binnensalzstellen, Ufer, Gräben, auch ruderale Standorte, kann auch an kalkreichen Stellen vorkommen (Jahn et al. 2009) |
Mykorrhizierung | Arbuskuläre Mykorrhiza (Harley & Harley 1987a, 1987b) |
Beschreibung der Pflanze | Zweijährige, nur einmal blühende, bis 1 m hohe Halbrosettenstaude mit die Sprossbasis, Hypokotyl und Wurzelansätze umfassender Sprossrübe, Blätter fiederteilig bis dreiteilig, Fiederchen keilförmig, grünlichweiße Blüten in Doppeldolden, Hülle und Hüllchen fehlend, Spaltfrüchte (Dietrich 2010) |
Lebensform | Hydrophyt, Hemikryptophyt (floraweb.de 2011) |
Lebensdauer | bienn (biolflor.de 2011); ein- bis zweijährig (Jahn et al. 2009) |
Samenbank | langfristig persistent (BioPop, nach bayernflora.de 2012) |
Blütezeit | Juli–September (biolflor.de 2011) |
Bestäubung durch | Selbst, Insekten (floraweb.de 2011); Fliegen (Oderdorfer 1990) |
Kompatibilität | selbstkompatibel (biolflor.de 2011) |
Blütenbiologie | synözisch, hermaphroditisch (biolflor.de 2011) |
Ploidie | Diploid, 2n=22 (biolflor.de 2011) |
Frucht | Spaltfrucht (biolflor.de 2011) |
Samenreife | August-September (Hegi 1975) |
Samengröße | 1,4 x 0,9 x 0,8 mm (biolflor.de 2011) |
Samengewicht | 0,5 mg (biolflor.de 2011) |
Samenmorphologie | Teilfrucht, nicht heteromorph (biolflor.de 2011) |
Samenausbreitung | Klett, Wind (floraweb.de 2011) |
Reproduktion | keimt häufig im Herbst, nur kleine Pflanzen überleben. Im Frühjahr gekeimte Pflanzen kommen schnell zur Blüte. (Jahn et al. 2009) |
Gefährdung | zentral-europaweit ungefährdet (floraweb.de 2011) |
Rote Liste Deutschland | 2 (stark gefährdet) (floraweb.de 2011) |
Gefährdungsursachen | Ausbleibende Überflutung von Salzwiesen und Marschen (floraweb.de 2011) |
Pflegemaßnahmen | im Binnenland Erhaltung oder Wiederherstellung hoher Grundwasserstände, i. d. R. extensive Grünlandnutzung oder Management erforderlich (Mahd oder extensive Beweidung ab dem Spätsommer) (Zimmermann 2010) |
Schutzstatus | nicht besonders geschützt (floraweb.de 2011) |
Verantwortlichkeit | Deutschland hat mittlere Verantwortlichkeit (Welk 2002, floraweb.de 2011) |
Sonstiges | Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, Bestandteil des Suppengrüns, Früchte aber zum Würzen ungeeignet, Tee wirkt harntreibend, ätherisches Öl verstärkt Durchblutung des Unterleibs, gilt daher als aphrodisierend, Furanocucmarine können photosensilibisierend wirken (Dietrich 2010) |
Art | Apium graveolens subsp. graveolens |
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Kultur | einfach |
Wasserbedarf | Wichtig sind gleichmäßige Wassergaben (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012); brauchen sehr viel Feuchtigkeit, Boden sollte Wasser speichern (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); braucht viel Wasser (Jahn et al. 2009) |
Nässeempfindlichkeit | bei schlechter Abtrocknung des Laubes Gefahr von Befall mit Sellerierost (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012) |
Dürreempfindlichkeit | empfindlich (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung) |
pH-Spezifik | kalkhaltiger Boden zur Vorbeugung gegen Sellerierost (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012) |
Substratspezifik | wasserspeichernder Humusboden (Cheers 2003, Angaben nur zur Gattung); der Boden wurde 15 cm tief abgetragen und mit Komposterde aufgefüllt, im Untergrund befindet sich Lehm (Jahn et al. 2009) |
Nährstoffbedarf | nahrhafter Boden, dafür Kompost oder Mist einarbeiten (Steve Schwartz, 2012); in der frühen Wachstumsphase ist eine leichte Düngung empfehlenswert (Marcel Klitzsch, 2004-2012); Sämlinge einmal im Monat leicht flüssig düngen, Grunddüngung des Beets mit (Schweine-) Mist und Gaben von Holzasche (heimbiotop.de 2012) |
Nährstoffempfindlichkeit | keine Angabe |
Temperaturansprüche | Jungpflanzen erst nach möglichen Spätfrösten ins Freiland pflanzen, nach ausreichender Abhärtung überstehen ausgewachsene Pflanzen den Winter (Hausgarten.net 2012); Jungpflanzen sind kälteempfindlich und dürfen nicht unter 16°C kultiviert werden (Heimbiotop 2012); ausgewachsene Pflanzen bei etwa -20°C auf dem Beet komplett erfroren (BG Potsdam: M. Burkart) |
Lichtbedarf | Standort licht und sonnig (Marcel Klitzsch, 2004-2012); an sonnigen Stellen (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012) |
Schädlingsprobleme | Die wichtigste Erkrankung des Selleries, Sellerierost (Puccinia apii), wird meist mit dem Saatgut übertragen, verursacht Blattflecken und ein Eintrocknen des Laubes, beeinträchtigt Wachstum, seine Entwicklung wird durch hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer und Kalkmangel begünstigt, die Pflanzen sollten darum immer gut abtrocknen können und nicht zu dicht stehen, vorbeugend hilft Spritzung mit Schachtelhalmbrühe an drei aufeinander folgenden Tagen oder Fungizide, Sellerie sollte erst nach vier Jahren wieder auf dieselbe Fläche kommen (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012) |
Vermehrung durch | Samen (Steve Schwartz, 2012; BG Potsdam: M. Burkart; Jahn et al. 2009) |
Keimungsansprüche | Lichtkeimer (Steve Schwartz, 2012) |
Keimungszeit | Bei 18 bis 22 °C keimt das Saatgut innerhalb von zwei bis drei Wochen (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012); keimt gut im Frühjahr und Herbst (Jahn et al. 2009) |
Hybridisiert mit | keine Angabe |
Kritische Lebensphasen | Jungpflanzen, da kälteempfindlich (Maike Wilstermann-Hildebrand, 2000-2012) |
Sonstiges | nicht direkt neben Kartoffeln oder Mais pflanzen, diese Pflanzen beeinträchtigen sich gegenseitig im Wachstum (Marcel Klitzsch, 2004-2012); Aussaat für Vorkultur Anfang März bis Anfang Juli in Schalen, Samen nur sehr dünn mit Erde abdecken oder besser nur leicht an die Erde andrücken und regelmässig feucht halten, später mehrere Keimlinge zu kleinen Büscheln zusammengefasst in kleine Töpfe pikieren, ab Mitte / Ende April an bis ca Anfang August wird ausgepflanzt in Abständen von ca 30cm Reihenabstand und ca 20cm innerhalb der Reihe, man kann aber auch direkt aussäen im Freiland, dazu werden im April im Freiland Reihen gezogen, in denen flach und dünn direkt ausgesät wird, die Abstände der Reihen liegen zwischen 20 und 30 cm (Steve Schwartz, 2012); größere Samen bringen größere Keimlinge hervor, Samengröße kann in Abhängigkeit der Position an der Mutterpflanze variieren, Samen der Dolden 1. und 2. Ordnung zeigten bei 18°C bei Dunkelbehandlung größere Keimfähigkeit als Samen von Dolden 3. und 4. Ordnung, Samen verfielen bei 37°C unter Dunkelbehandlung in sekundäre Dormanz (Baskin & Baskin 1998); Samen keimen sehr langsam (25-28 Tage) und können durch Einweichen in warmen Wasser/Befeuchten angekeimt werden, direktes Aussäen ins Freie bringt [bei Knollensellerie] nur kleine Knollen hervor (Hegi 1975); Unkrautbekämpfung kann bei dieser Art sehr gut mit Steinsalz gemacht werden, da sie salztolerant ist (Jahn et al. 2009) |
Botanischer Garten der Universität Düsseldorf | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-DUSS-4548 | 2 | 2009 | Nordrhein-Westfalen, Kreis Paderborn-Senne |
Botanischer Garten Frankfurt am Main | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-FRT-2012/754 | 1 | 2012 | Hessen, Bad Salzhausen |
Botanischer Garten der Universität Rostock | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-ROST-2014-W-5277 | 2 | 2014 | Mecklenburg-Vorpommern, Sülten |
Botanischer Garten der Universität Tübingen | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-TUEB-1027 | 1 | 2009 | Baden-Württemberg, Lkr. Karlsruhe, Bruchsal, Salzquelle bei Ubstadt-Weiher |
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-B-0360192 | 2 | 1992 | Brandenburg, Kreis Potsdam, Gröbener See |
Botanischer Garten der Universität Halle-Wittenberg | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
DE-0-HAL-838 | 2 | 2001 | Sachsen-Anhalt, Köllme |
Schutzgarten Kapenmühle im Biosphärenreservat Mittelelbe | |||||
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IPEN | Level | Zugang | Herkunft | Wiederans. | Web |
k.A. | 2 | 2001 | Sachsen-Anhalt, Köllme |
In Baden-Württemberg wurde mit Material, das im BG Karlsruhe aus Samen der einzigen 3 noch vorhandenen Wildpflanzen gezogen wurde, die landesweit letzte Population bei Ubstadt-Weiher erfolgreich gestützt (http://www.botanik.uni-karlsruhe.de/garten/140.php).